Acht Denkmaleigentümer und 40 Handwerksunternehmen unterschiedlicher Gewerke aus dem Saarland werden heute (Donnerstag, 14. November 2019) mit dem „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgt zusammen mit dem saarländischen Ministerpräsidenten, Tobias Hans, dem Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), Dr. Steffen Skudelny, dem Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke, und dem Präsidenten der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK), Bernd Wegner.
Der von der DSD gemeinsam mit dem ZDH gestiftete Preis wird jährlich in zwei Bundesländern an Privateigentümer verliehen, die bei der Bewahrung ihres Denkmals in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handwerk Herausragendes geleistet haben. Die an den Restaurierungsmaßnahmen beteiligten Handwerksbetriebe werden mit Ehrenurkunden ausgezeichnet, für die privaten Denkmaleigentümer ist der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege pro Bundesland mit jeweils 15.000 Euro dotiert.
Im Jahr 2019 wird der Preis in den Bundesländern Saarland und Baden-Württemberg ausgeschrieben.
Nach 2002 und 2012 hat das Saarland jetzt zum dritten Mal die Ehre, Gastgeber zu sein. Ministerpräsident Tobias Hans erklärt dazu: „Diese Veranstaltung und das Zusammenspiel aller Akteure sorgen dafür, die Arbeit der Handwerkerinnen und Handwerker in der Öffentlichkeit präsent zu machen, zu zeigen, welche Möglichkeiten das Handwerk bietet und Zeugnisse der kulturellen Vergangenheit wiederzubeleben. Gleichzeitig belegt der Mut und das Engagement der Eigentümerinnen und Eigentümer, dass es sich lohnt, gemeinsame Lösungen zu finden.“ Dieser Bundespreis sei daher ein Markenzeichen für die Handwerker und verleihe den Eigentümern einen Vorbildcharakter, so Tobias Hans.
Dr. Steffen Skudelny, Vorstand Deutsche Stiftung Denkmalschutz, beleuchtet die Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Handwerk beim Thema Denkmalpflege: „Wir zeichnen engagierte Eigentümer und qualifizierte Handwerker aus, denn beide braucht die Denkmalpflege. Als private Stiftung fordern wir diese Qualität auch bei den von uns geförderten Projekten ein. Daher sind wir stolz, dass auch Förderprojekte unter den Preisträgern zu finden sind.“
„Der Bundespreis zeigt eindrucksvoll, dass das Handwerk ein engagierter und unverzichtbarer Partner ist, wenn es um das Kulturerbe und seine Erhaltung geht“, betont ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke. „Gerade in Zeiten intensiver Diskussionen über Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft ist jedoch - neben dem Erhalt von Kulturgütern - ein weiterer wichtiger Aspekt der Denkmalpflege, dass diese per se dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet ist“, so der Generalsekretär. Mit jedem erhaltenen Stein oder Balken, jeder erhaltenen Tür oder Wand würden vorhandene Ressourcen geschont, weniger neue Materialien benötigt und müssten weniger Abbruchmaterialien entsorgt werden. „Denkmalpflege ist zudem ein Wirtschaftsfaktor in der Region und schafft dort Beschäftigung und Wirtschaftskraft. Erhebungen zeigen, dass 90 % der Handwerksbetriebe aus der unmittelbaren Nähe der jeweiligen Denkmalbaustelle kommen. Das belegen auch die heutigen Preisträger eindrucksvoll", so ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke.
Für HWK-Präsident Bernd Wegner ist der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege eine wichtige Anerkennung für alle Beteiligten, die dem Standort Saarland zu Gute kommt. Die Denkmalpflege diene dem Erhalt historischer Bauten und damit der Aufwertung des städtischen oder dörflichen Erscheinungsbildes. Denkmalpflege sei damit ein Standortfaktor, so Präsident Wegner. „Eine gute Denkmalpflege gibt Anstöße und setzt Impulse, damit wir uns des Erhaltenswerten immer wieder bewusst werden und es mit neuem Leben erfüllen,“ erklärt HWK-Präsident Bernd Wegner.
Die aus Vertretern der HWK, Architektenkammer des Saarlandes, des ZDH und der DSD bestehenden Jury betonte die allgemeine Qualität der eingereichten Projekte sowie der beteiligten Handwerker und Architekten.
Saarbrücken, 14. November 2019
Quelle: HWK-Saarland